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Mehr Bewegung – der Gesundheit zuliebe!

In der Schweiz leiden viele Menschen unter Bewegungsmangel. Leider sind damit gesundheitliche Risiken verbunden. Es lohnt sich also, seinen Lebensstil neu zu überdenken und mehr Bewegung in den Alltag einzubauen. Denn dafür ist es nie zu spät.

Medizinisch gesehen bietet regelmässige Bewegung eine ganze Reihe von Vorteilen: Das Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit wird gesenkt und die Gefahr, z. B. an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder an Typ-2-Diabetes zu erkranken, wird vermindert. Sport hält den Bewegungsapparat fit und macht glücklich.

Fettpölsterchen den Kampf ansagen

Wer seine Fettverbrennung ankurbeln möchte, kommt um Bewegung und eine ausgewogene Ernährung nicht herum. Sport verbrennt Kalorien und hilft, das Normalgewicht zu halten oder auch Fettpölsterchen schneller schrumpfen zu lassen. Dabei werden Muskeln aufgebaut, die ihrerseits Energie verbrauchen und damit den Kalorienbedarf des Körpers steigern. Was sind ideale Sportarten, welche genügend Energie verbrennen und gleichzeitig die Ausdauer fördern? Dazu gehören unter anderem Wandern, Tanzen, Schwimmen, Velofahren und Gymnastik. All diese Tätigkeiten können optimal den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten angepasst werden. Es muss ja nicht gleich Spitzensport sein: Jede Bewegung ist besser als das Faulenzen auf dem Sofa!

Blutdruck senken

Bewegung kann nicht nur in vielen Fällen die Entstehung eines Bluthochdruckes vermeiden, sondern auch bereits bestehenden hohen Blutdruck senken. Neben Medikamenten trägt also auch Sport zu einer erfolgreichen Therapie bei. Dabei bringt schon die Umstellung von völliger Inaktivität auf leichte sportliche Betätigung einen grossen Gewinn.

Neben Ausdauersportarten ist auch ein moderates Krafttraining zu empfehlen, wobei eine Überbelastung des Herzens vermieden werden sollte. Wichtig sind vor allem eine fachkundige Anleitung beim Krafttraining und ein langsamer Aufbau der Trainingsintensität, der Trainingsintervalle und der Trainingsdauer, denn der Puls sollte während der Übungen nicht zu stark ansteigen. Da diese Parameter stark von der Konstitution des Trainierenden abhängen, ist eine individuelle medizinische Betreuung wichtig.

Herz-Kreislauf-System stärken

Bewegungsmangel ist der grösste selbst beeinflussbare Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit, eine chronische Erkrankung des Herzens, die durch eine zunehmende Verengung der Herzkranzgefässe ausgelöst wird. Diese stellt die häufigste Todesursache in der Schweiz dar. Die gute Nachricht: Sport bringt das Herz-Kreislauf-System in Schwung und trägt massgeblich dazu bei, die Gefässe gesund zu erhalten.

Besonders vorteilhaft sind hier wiederum Ausdauersportarten wie Walking, Skilanglauf, Wandern, Schwimmen, Jogging oder Velofahren, weil dabei die Muskeln rhythmisch angespannt und wieder entspannt werden. Wer die Sportart nach seinen Vorlieben aussucht, hat bessere Chancen, auch längerfristig dranzubleiben. Lieber mässig und mit Spass trainieren als intensiv und ohne Freude.

Blutzucker im Griff behalten

Auch Menschen, die unter Diabetes leiden, sollten sich regelmässig bewegen. Körperliche Aktivität hat einen positiven Einfluss auf den Blutzucker und verbessert die Insulinempfindlichkeit. Das bedeutet, dass weniger Medikamente zur Therapie nötig werden. Durch ihre Arbeit verbrauchen die Muskeln Glukose aus den Zucker- und Stärkedepots in den Zellen. Sind diese Quellen aufgebraucht, kommt der Nachschub aus dem Blut und bewirkt eine Senkung des Blutzuckerspiegels.

Um durch Bewegung nachhaltig auf den Blutzucker einwirken zu können, werden 150 Minuten Sport pro Woche empfohlen. Auch hier gilt: Man sollte sich nicht überfordern und die Trainingseinheiten langsam steigern. Am besten, man verteilt die sportlichen Aktivitäten einerseits auf Ausdauersportarten, andererseits aber auch auf leichtes Krafttraining an Geräten. Motivierend wirken Aktivitäten, die in einer Gruppe gestaltet werden können.

Den Rücken stärken

Was dem Rücken guttut, ist Bewegung, also ein ständiger Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung der entsprechenden Muskeln. Besonders effektiv sind hier Übungen, die die kleinen, tiefliegenden Muskelstränge des Rückenbereiches stimulieren und somit zur Stabilisierung der Wirbelsäule beitragen. Ausserdem: Nicht nur die Rückenmuskeln, sondern auch alle anderen Muskeln im Körper sind gerne in Bewegung!

Für ein effektives Rückentraining bieten sich ganz besonders Schwimmen, Aquagymnastik, Nordic Walking oder Yoga sowie gezielte Kraftübungen an, denn sie bestehen aus fliessenden, rhythmischen Bewegungen. Ungeeignet sind hingegen ruckartige Bewegungen, wie sie beispielsweise bei Tennis, Squash, Golf oder Hockey auftreten. Auch Sportarten wie Gewichtheben oder Bodybuilding, die den Rücken übermässig belasten können, sollten lieber vermieden werden.

Glückshormone ankurbeln

Und zu guter Letzt: Beim Sport schüttet der Körper Hormone aus, darunter die «Glückshormone» Serotonin, Noradrenalin und Dopamin sowie Endorphine. Sie alle tragen zu einem Hoch der Gefühle bei. Endocannabinoide, ebenfalls körpereigene Stoffe, sorgen – ähnlich wie die Wirkstoffe der Cannabispflanze – für ein Gefühl von Wohlbefinden und Euphorie. Spätestens bei dieser Auswirkung von Bewegung auf unseren Körper wird klar: Sport lohnt sich! Und ohne unseren komplexen Hormonhaushalt wäre Sport nur halb so schön.