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Was hilft bei einer Prellung?

Auf die Plätze, fertig, los! Im Sport sind Prellungen ein Dauerbrenner. Wir wollen uns den Klassiker der Verletzungen einmal genauer ansehen. Von der ersten Hilfe bis zurück zur uneingeschränkten Beweglichkeit.

Ein Fahrradausflug ins Grüne, ein freundschaftliches Fussballspiel im Garten oder Wanderspass in den Alpen, Bewegung bringt Freude und ist gesund. Die Kehrseite ist jedoch die stetige Verletzungsgefahr. Ein Fehltritt, ein Stoss oder ein Sturz – eine Prellung ist schnell passiert. Lassen Sie sich aber davon nicht aus der Bahn werfen. Mit der adäquaten Behandlung sind Sie im Nu wieder auf den Beinen.

Was steckt hinter einer Prellung?

Prellungen gehören zu den sogenannten stumpfen Verletzungen, wobei die obere Hautschicht intakt bleibt, das tiefere Gewebe und Blutgefässe werden hingegen in Mitleidenschaft gezogen. Besonders häufig sind Prellungen im Sport, vor allem im Mannschaftssport mit viel Körperkontakt. Eine kleine Unachtsamkeit führt zu einem Sturz und durch die plötzliche Gewalteinwirkung wird das Gewebe gequetscht. Gefässe werden verletzt und Blut und Lymphflüssigkeit strömen ins umliegende Gewebe. Dadurch schwillt diese Stelle an und bildet später einen Bluterguss. Weitere typische Symptome einer Prellung sind Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Wichtig zu wissen ist, dass eine Prellung nicht nur die Muskulatur, sondern genauso Knochen und Gelenke betreffen kann.

Sofortmassnahmen

Eine rasche Erstversorgung ist entscheidend. Handelt es sich um eine leichte Prellung, können Sie diese problemlos selbst vornehmen. Hierbei wird nach dem PECH-Schema vorgegangen. Aufgrund dieser vier einfachen Schritte wird der Schaden im Gewebe eingedämmt und zugleich der Heilungsprozess verkürzt.

Die Therapie

Ist der erste Schock überwunden, ist Schonung angesagt. Denn Bewegung fördert die Durchblutung und führt infolgedessen zu vermehrtem Anschwellen und Schmerzen. Deshalb ist das Kühlen wesentlich auch nach der Erstversorgung. Zu diesem Zweck eignen sich Kühlkompressen, Quarkwickel oder Kühlgele mit Menthol, Kampfer sowie essigsaure Tonerde.

Des Weiteren empfiehlt sich eine angemessene Schmerztherapie. Besonders wirksam sind Gele mit dem Wirkstoff Diclofenac, welche schmerzlindernd und entzündungshemmend sind. Für Naturfreunde zeigen Arnika- und Wallwurzgele einen vergleichbar guten Effekt. Bei intensiven Schmerzen ist eine Therapie mit Schmerztabletten in Erwägung zu ziehen. Wenngleich eine orale Therapie den Körper belastet und mit mehr Nebenwirkungen zu rechnen ist, wird bei starken Schmerzen dazu geraten. Produkte, welche Ibuprofen oder Diclofenac enthalten, sind dabei Wirkstoffe erster Wahl.

Bei Unsicherheit zum Arzt

Prellung ist nicht gleich Prellung. Obwohl diese zumeist zu den Bagatellverletzungen zählen, welche selbst behandelt werden können, sind sie nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Als Faustregel gilt: Tritt innert drei Tagen keinerlei Besserung auf, ist ein Arzt aufzusuchen. Ebenso sind eine starke Einschränkung der Beweglichkeit, ausgeprägte Schwellungen und Blutergüsse, Verdacht auf innere Verletzungen, grosse offene Wunden sowie Verletzungen am Kopf oder im Genitalbereich einem Fachmann zu zeigen. Hinzukommend ist spezielle Aufmerksamkeit geboten bei Säuglingen, älteren Menschen und Personen, welche «Blutverdünner» einnehmen.

Wann dürfen Sie wieder aktiv werden?

Das ist wohl die Frage aller Fragen. Die Antwort darauf hängt vom Ausmass der Prellung ab und so kann es von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen dauern, bis eine Beanspruchung des verletzten Körperteils wieder sinnvoll ist. Generell ist aber alles erlaubt, was ohne Schmerzen geht. Folglich erzwingen Sie keine Bewegungen, welche Ihnen wehtun. Erst wenn Sie komplett schmerzfrei sind, dürfen Sie die Belastung langsam wieder aufnehmen und schrittweise steigern. Hören Sie also auf Ihren Körper, er wird es Ihnen danken.

Kennen Sie die PECH-Regel bei Verletzungen?

P wie Pause: Tätigkeit sofort beenden. Betroffenes Körperteil ruhig stellen und nicht mehr belasten.
E wie Eis: Kühlen wirkt Schwellungen entgegen und reduziert Schmerz und entzündliche Prozesse. Gekühlt wird mit Hot-Cold-Packs, Kältesprays oder mit Eiswürfeln. Aber Vorsicht: Kühlelemente gehören nie direkt auf die Haut, immer ein Tuch dazwischen legen! Wiederholen Sie diese Kühlung in den folgenden 24 Stunden mehrmals jeweils für fünfzehn Minuten.
C wie Compression: Äusserlicher Druck verhindert ein zu starkes Anschwellen. Hierzu genügt eine elastische Binde, mit leichter Spannung angelegt.
H wie Hochlagern: Durch das Hochlagern des betroffenen Körperteils kann das Blut besser abfliessen und die Schwellung geht zurück.