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Ein paar Regeln für gesunde Füsse

Obwohl unsere Füsse im wahrsten Sinne des Wortes eine tragende Rolle spielen, behandeln wir sie doch oft ziemlich stiefmütterlich. Dabei ist es gar nicht so schwer, ihnen Gutes zu tun. Ein paar Grundregeln verhelfen zu gesunden und belastbaren Füssen.

Füsse sind ein wahres Meisterwerk der Natur. Sie bestehen je aus etwa dreissig Knochen, zwanzig Muskeln und über hundert Sehnen und Bändern. Sie tragen unseren Körper, machen ihn beweglich und geben die nötige Balance. Im Laufe eines Lebens machen sie im Durchschnitt jährlich etwa fünf Millionen Schritte, die sich insgesamt auf rund hundertsechzigtausend Kilometer summieren. Das entspricht einer Strecke, die etwa viermal um die ganze Erde reichen würde! Diese eindrückliche Leistung können aber nur gesunde Füsse erbringen. Deshalb sollten wir sie unbedingt richtig behandeln und pflegen.
Es gibt ein paar Dinge, die unsere Füsse gar nicht mögen und die wir grundsätzlich vermeiden sollten, um unsere Fussgesundheit zu erhalten:

Falsches Schuhwerk kaufen

Mit zu engen oder zu weiten Schuhen, zu hohen Absätzen oder luftundurchlässigem Material erweisen wir unseren Füssen keinen guten Dienst. Ein guter Schuh sollte die Füsse optimal unterstützen. Ist der Schuh zu eng geschnitten oder zu klein, können Blasen, Druckstellen und Rötungen entstehen. Im schlimmsten Fall sogar Fehlstellungen. Zu weite oder zu grosse Schuhe hingegen geben nicht genug Halt. Die Füsse rutschen beim Laufen darin und die Zehen werden gestaucht. Zu hohe Absätze führen zu einer Fehlbelastung und zu einer Verkürzung der Fussmuskulatur. Schuhe mit hohen Absätzen sollten, wenn überhaupt, immer nur für kurze Zeitspannen getragen werden. Entscheidend für ein gutes Fussklima ist unter anderem das verwendete Material für die Schuhe. Es sollte atmungsaktiv sein und Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können.

Ungedämpftes Losmarschieren

Dass eine Schuhsohle nicht zu hart sein sollte, ist den meisten sicherlich bekannt. Bei zu harten Sohlen bekommt der Fuss nicht genügend Bodengefühl und die natürliche Abroll- und Dämpfwirkung des Fusses kann nicht funktionieren. Doch zu weiche Sohlen sind genauso wenig zu empfehlen, auch wenn sich das Laufen sehr angenehm anfühlt. Der Fuss findet nicht genügend Halt, was zu einer Überdehnung und frühzeitigen Ermüdung der Füsse führen kann. Bei der Schuhsohle sollte – unter normalen Nutzungsbedingungen – daher auf eine mittlere Dämpfleistung gesetzt werden. Ein weiterer Wohlfühlfaktor ist auch eine Gelenkstütze im Schuh. Diese gibt dem Schuh eine gute Stabilität im Fersenbereich und unterstützt die Abrollbewegung des Fusses, vor allem auch bei Menschen mit einem höheren Körpergewicht.

Den ganzen Tag über Schuhe tragen

Unsere Füsse mögen es nicht, wenn sie ununterbrochen in Schuhen stecken und schätzen es sehr, wenn sie zwischendurch auch ihre «Freiheit» geniessen dürfen. Barfusslaufen ist nicht nur für die Sehnen, Muskeln und das Fussgewölbe gesund, sondern aktiviert auch die Sensomotorik. Wer barfuss zum Beispiel durch eine feuchte Wiese, über warmen Sand oder über den federnden Waldboden läuft, erhält schöne Sinneseindrücke und eine wohltuende Massage. Ausserdem tut frische Luft den Füssen gut und beugt Schweissfüssen vor. Jeden Tag ein Stück barfuss gehen und einmal pro Woche eine etwas längere Strecke hinter sich bringen, wäre ideal. In diesem Zusammenhang sei auch auf Barfusspfade verwiesen, auf denen man die Beschaffenheit verschiedener natürlicher Bodenbeläge erleben kann.

Die Füsse nicht trainieren

Der Ausspruch «wer rastet, der rostet» gilt auch für die Füsse. Wenn die Fussmuskulatur nicht oder kaum gebraucht wird, verkümmert sie und das führt über kurz oder lang zu Problemen beim Gehen. Füsse wollen regelmässig bewegt werden. Am einfachsten geht das zum Beispiel beim Laufen, Springen, Tanzen oder Joggen, also überall, wo wir Bewegung in unseren Alltag bringen. Eine Kräftigung der Fussmuskeln kann aber auch durch kleine, regelmässige Übungen oder durch Dehnen und Massieren der Füsse erreicht werden. Auf den Zehenspitzen oder Fersen laufen, die Zehen gezielt bewegen oder barfuss Treppen oder Leitern steigen sind Beispiele für effizientes Training.

Nicht genügend Pflege schenken

Ungepflegte Füsse sind nicht nur ästhetisch unschön, sondern können auch schneller gesundheitliche Probleme verursachen. Eine gründliche Fusspflege ist deshalb sehr wichtig. An stark beanspruchten Stellen entsteht schnell Hornhaut. Wird diese zu dick, bilden sich oft schmerzhafte Risse und Schrunden. Fussbäder und Cremes mit Harnstoff oder Salz aus dem Toten Meer befeuchten die Hornhaut und machen sie weicher, sodass sie sich dann einfach mithilfe eines Bimssteins oder einer speziellen Feile entfernen lassen sollte. Um Schmerzen, Entzündungen und eingewachsenen Zehennägeln vorzubeugen, müssen auch die Fussnägel richtig behandelt werden: Sie sollen immer mit geeigneten Nagelclips oder stabilen Nagelscheren gerade und nicht zu kurz abgeschnitten werden. Zum Glätten von verbliebenen Kanten oder Spitzen benutzt man am besten eine Nagelfeile.

Verletzungen und Erkrankungen ignorieren

Seien es Blasen, Fusspilz, Nagelpilz, Hühneraugen, Warzen, Schmerzen oder Nagelbettentzündungen: Unsere Füsse können von alledem sehr geplagt werden. Wer diese Symptome nicht von Beginn an ernst nimmt, riskiert grössere Beeinträchtigungen. Eine rasche und effektive Behandlung ist unbedingt nötig. In der Apotheke werden Ihre Beschwerden beurteilt und Sie erhalten eine kompetente Beratung sowie die entsprechenden Hilfsmittel und Medikamente. Damit Ihre Füsse Sie stets wie auf Wolken tragen.