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Maritime Körperpflege: Wind in den Haaren, Salz auf der Haut …

Obwohl wir über unsere Ozeane wohl weniger wissen als über fremde Planeten, so ist die Heilkraft des Meeres doch unbestritten und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, Seele und Körper Gutes zu tun.

Sanftes Meeresrauschen und die Gesänge von Delfinen und Walen entführen uns in andere Welten, Tauchen und Schnorcheln verzaubern uns mit der Farben- und Lebensvielfalt unter Wasser und die Schwerelosigkeit, die derjenigen auf dem Mond ähnelt, vermittelt uns ein Gefühl von schwebender Leichtigkeit, in der wir allerlei Belastendes einfach den Wellen übergeben können. Doch Poseidon hat noch mehr Schätze im Meer versteckt, die wir entdecken und erleben dürfen.

Das Element Wasser

Unser Körper besteht zu etwa 70 Prozent aus Wasser, im Babyalter sogar zu 95 Prozent. Dieses Wasser enthält von Natur aus unzählige Mineralstoffe («Salze») und Spurenelemente und unweigerlich wird man sich früher oder später fragen, ob das ein Zufall sein kann oder ob das irdische Leben vielleicht doch aus den Ozeanen geboren worden ist?

Wasser bestimmt nicht unerheblich unseren Alltag, aber ebenso unsere körperliche und geistige Entwicklung, indem es Nähr-, Signal- und Botenstoffe zu unseren Zellen transportiert, so manch eine Ernährungssünde ausgleicht und uns damit am Leben erhält. Wie der Bach, der dem Meer entgegenstrebt, das Wasser verdunstet und als Regen wieder auf die Erde fällt, genauso befindet sich auch unser «inneres Wasser» in einem stetigen Kreislauf und überdies in einem geschlossenen System.

Bäder und Co.

Meersalz kennt man zwar einerseits aus der Küche, andererseits verwendet man es in grobkörniger Form auch für Meersalz- und Dampfbäder, die bekannt sind für ihre entschlackende, entzündungshemmende, entspannende und vitalisierende Wirkung. Meersalz enthält neben Natriumchlorid viele weitere Mineralstoffe und Spurenelemente, die nicht nur unser Hautbild positiv beeinflussen können, sondern – wie bereits Hippokrates wusste – auch auf Gicht und Rheuma eine heilsame Wirkung ausüben. Jedes Jahr pilgern zahlreiche Betroffene zum Toten Meer, um sich mit diesem besonders mineralstoffreichen Wasser und Schlamm eine Extraportion Gesundheit, Schönheit und Wohlbefinden zu gönnen.

Pflege aus dem Meer

Es gibt eine Vielzahl an Kosmetikprodukten, die sich die heilende Wirkung von Meersalz zunutze machen. Da wären beispielsweise reizmildernde und sanfte Reinigungs- und Pflegeprodukte für trockene Haut, welche selbst gegen Hautkrankheiten wie Schuppenflechte und Akne erfolgreich eingesetzt werden oder regenerierende und stoffwechselanregende Salzschlammpackungen («Thalassotherapie»), die zu einer wunderbaren kleinen Wellness-Auszeit zu Hause einladen. In Ihrer Apotheke finden Sie reines Meersalz ohne Zusätze oder, wer es lieber duftend mag, mit ätherischen Ölen. Natürlich gibt es auch Duschmittel, Gesichtsmasken und Körperpflege mit Meersalz, je nach individuellen Vorlieben mit Algen und weiteren beruhigenden und nährenden Inhaltsstoffen. Ein Meersalzpeeling (etwas feinkörniges Meersalz mit Olivenöl gemischt) ist schnell selber gemacht und befreit die Haut zuverlässig von abgestorbenen Hautzellen und Unreinheiten. Haarshampoos, die Meersalz enthalten, wirken gegen Schuppen sowie irritierte, juckende und aus der Balance geratene Kopfhaut.

Knochengesundheit

Aus der Region der japanischen Insel Okinawa stammt die Sango Meereskoralle. Ihr wird nachgesagt, dass ihre Fülle an Mineralstoffen und insbesondere Spurenelementen der Grund ist, weshalb die dort heimischen Menschen aussergewöhnlich gesund sind und nicht selten über hundert Jahre alt werden. Der hohe Anteil an Calcium und Magnesium kann die Knochen stärken und hilft dabei, überschüssige Säure zu neutralisieren. Wichtig zu wissen ist, dass für die Gewinnung des Korallenalgenkalkes weder Korallenriffe zerstört noch lebende Korallen verwendet werden. 

Gesunde Gelenke

In Neuseeland findet sich eine ganz besondere Miesmuschelart: die Grünlippmuschel. Über 60 000 Tonnen davon werden jährlich in Aquakulturen gezüchtet und gewonnen, um darauf rund zehn Prozent der Ernte zu Nahrungsergänzungsmitteln zu verarbeiten. Die bekanntesten Inhaltsstoffe von Grünlippmuscheln sind Glykosaminoglykane und Omega-3-Fettsäuren. Erstere kommen auch in unseren Knorpeln und der Gelenkschmiere vor und helfen deshalb bei Gelenkproblemen und Abnutzungserscheinungen. Die Omega-3-Fettsäuren sind entzündungshemmend und wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Doch erst das Gesamtpaket macht die mittlerweile bekannte Wirkung komplett: Einerseits helfen die erwähnten Inhaltsstoffe dabei, die Gelenkschmiere und somit die Knorpelsubstanz zu erhalten, andererseits werden Entzündungen eingedämmt und die enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wirken freien Radikalen entgegen, die (nicht nur) bei Entzündungsprozessen eine Rolle spielen. Poseidon sei Dank.