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Kurkuma – Gewürz des Lebens

Kurkuma, der gelb leuchtende Bruder des Ingwers, stammt ursprünglich aus Indien und China. Über Land- und Wasserwege gelangte das Gewürz im Mittelalter nach Europa und schaffte schlussendlich den Sprung in unsere Küchen und seit Kurzem auch in unsere Medizinschränkchen.

Kurkuma gehört wie Ingwer zu den Ingwergewächsen, den sogenannten Zingiberaceae. Von der krautigen Pflanze wird lediglich das Rhizom, der Wurzelstock, verwendet. Dieser befindet sich wie die Wurzeln unter der Erde und ist Speicherort wertvoller Nährstoffe wie beispielsweise Stärke, welche zur Überwinterung der Pflanze genutzt wird. Bei der Kurkuma-Pflanze wird im Rhizom unter anderem Curcumin gespeichert, ein gelblicher Stoff, auf welchen die Hauptwirkung dieser Wunderknolle zurückzuführen ist. Der Wurzelstock wird frisch oder getrocknet gemahlen und als Gewürz, Farbstoff oder für medizinische Zwecke genutzt. In der ayurvedischen Heilkunde ist Kurkuma seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil. In unseren Breitengraden wird die gelbe Knolle als Superfood angepriesen. Beliebt in Currys und anderen asiatischen Köstlichkeiten, werden dem Gewürz zusätzlich gesundheitsfördernde Eigenschaften wie Entzündungshemmung, Schmerzlinderung und Verdauungsförderung zugesagt.

Kurkuma als Heilpflanze

Die bestuntersuchte Wirkung ist die als Verdauungsförderer. Curcumin regt die Leber dazu an, mehr Gallen- und Magensäure zu produzieren. Diese wiederum fördern die Verdauung, besonders von Nahrungsfetten, und verhindern dadurch ein unangenehmes Völlegefühl und Blähungen. Ebenso wird Kurkuma bei entzündlichen Erkrankungen sowie zur Schmerzlinderung bei Arthrose, Rheuma und verschiedenen Darmerkrankungen eingesetzt. Der genaue Mechanismus hierzu ist hingegen nicht bekannt. Darüber hinaus agiert Curcumin als Antioxidans, welches freie Radikale abfängt und somit dem Alterungsprozess der Zellen entgegenwirkt.
Hinzukommend soll unser Immunsystem durch das gelbe Wunder gepuscht werden und uns widerstandsfähiger gegen Krankheitserreger machen. Die Forschung rund um den asiatischen Superstar steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Das Potenzial von Kurkuma kann durchaus bestätigt werden, aber bis zur erwiesenen Wirkung bei bestimmten Krankheiten ist es noch ein langer Weg. Besonders Aussagen über die heilende Kraft bei Krebs und Alzheimer sollten daher mit Vorsicht genossen werden.

Tipps und Tricks rund um die gelbe Knolle

Kurkuma finden Sie in Drogerien und Apotheken in verschiedensten Formen. Was gilt es nun aber zu beachten? Ein wichtiger Punkt: Curcumin ist nur schwer wasserlöslich. Daher sparen Sie sich den Kurkuma-Tee, welcher natürlich lecker schmeckt, aber in dieser Form kaum vom Körper verwertet wird. Fakt ist, unser Wirkstoff ist fettlöslich und wird mithilfe von Fetten aufgenommen. Ein absolutes «Trendgetränk», die «Goldene Milch», ist beispielsweise dazu bestens geeignet. Das Rezept haben wir für Sie unten zusammengefasst. Der geniale Begleiter für die kalte Jahreszeit – probieren Sie ihn aus!
Ferner erhöht die gemeinsame Einnahme von Pfeffer die Aufnahme von Curcumin in den Organismus enorm. Daher wird Pfeffer oft in Kombinationspräparaten mit Kurkuma angeboten.
Als Nahrungsergänzungsmittel finden Sie Kurkuma in Ihrer Apotheke auch in Kapsel- oder Tablettenform. Diese Produkte sind bereits in gut verwertbaren Kombinationen oder speziellen Formulierungen erhältlich, damit das Curcumin bestmöglich zu seinem Bestimmungsort gelangt.

Was ist bei der Einnahme zu beachten?

Eine offizielle, fixe Dosierung existiert nicht. Die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, empfiehlt eine tägliche Menge von drei Gramm des getrockneten Wurzelstockes, was in etwa einem Teelöffel des gelben Pulvers entspricht. 
Im Allgemeinen ist Kurkuma gut verträglich, kann aber in hohen Dosen Magenschmerzen, Durchfall und Unwohlsein auslösen. In der Apotheke kann man Ihnen sowohl bei der Produktwahl als auch bei der Dosierung behilflich sein und mögliche Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten verhindern helfen. Ausserdem sollten schwangere und stillende Frauen sowie Personen, welche unter Gallensteinen leiden, auf die Einnahme von Kurkuma verzichten. Ihr Curry dürfen Sie in jedem Fall mit dem asiatischen Gewürzstar verfeinern. Die kleinen Mengen, wie man sie zum Würzen gebraucht, sind immer unbedenklich, geben aber Ihrer Küche das gewisse Etwas.

Rezept – Goldene Milch

300 ml Kuh- oder Mandelmilch
1 Stück Kurkuma fein gerieben (oder ½–1 TL Kurkumapulver)
1 Stück Ingwer fein gerieben (je grösser das Stück, desto schärfer wird Ihre Milch)
1 Prise schwarzer Pfeffer, Zimt und Muskatnuss
1 TL natives Kokosöl
½ EL Honig, Ahornsirup oder Datteldicksaft zum Süssen
Alle Zutaten in einem Topf auf mittlerer Hitze erwärmen, bis alle Komponenten aufgelöst sind. Fertig ist das perfekte Getränk für die kalten Wintertage. Die Milch während des Trinkens regelmässig umrühren, damit die Gewürze gut verteilt bleiben.