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Grippefrei durch den Winter

Die Grippe ist eine saisonale Infektionskrankheit, die zwischen November und April auftritt. Der Begriff «Grippe» wird gerne für eine ganze Palette an Erkrankungen wie grippale Infekte oder Erkältungen verwendet, die aber keineswegs eine echte Grippe sind.

Die Grippe – auch als Influenza bezeichnet – ist eine äusserst ansteckende Viruserkrankung. Das Grippevirus ist in den Millionen von winzigen Tröpfchen enthalten, die eine infizierte Person beim Niesen oder Husten aus den Atemwegen ausstösst. Diese Tröpfchen verteilen sich im Allgemeinen auf Oberflächen im Radius von etwa einem Meter. Dort kann das Virus bis zu 24 Stunden lang überleben und andere Personen anstecken.

Deutlich stärker als ein einfacher grippaler Infekt

Das Ausmass und die Dauer der Grippeepidemie variieren von Jahr zu Jahr und auch das Virus kann sich verändern. Die Ansteckungsrate kann in der Bevölkerung 10 bis 20 Prozent erreichen und in Gemeinschaftseinrichtungen wie Alters- und Pflegeheimen, Betreuungseinrichtungen oder Internaten sogar über 50 Prozent.
Die Folgen einer Grippeinfektion können schwerwiegend sein: angefangen mit Atemwegssymptomen über Fehlzeiten am Arbeitsplatz und Komplikationsrisiken bis hin zu stationären Krankenhausaufenthalten und sogar tödlichem Verlauf. Das Risiko, Komplikationen zu erleiden, ist bei Säuglingen, Schwangeren, älteren Menschen und chronisch Kranken erhöht.

Säuglinge, Schwangere und ältere
sowie chronisch kranke Menschen
haben ein höheres Komplikationsrisiko.

Grippe und Erkältungen sind ansteckende Atemwegserkrankungen, werden jedoch von unterschiedlichen Viren ausgelöst. Da ihre Symptome sich stark ähneln, werden diese für den Winter typischen Infekte manchmal fälschlicherweise verwechselt. Die Symptome einer Grippe sind meistens wesentlich heftiger.

Eine Grippe beginnt häufig schlagartig

Grippesymptome können ohne jegliche Ankündigung auftreten und manchmal über zwei Wochen lang anhalten. In der Regel verläuft eine Grippeerkrankung wie folgt:

  • Tag 1 bis 3: Plötzliches Einsetzen von Fieber, dazu kommen Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, trockener Husten, Halsschmerzen und teilweise auch eine verstopfte Nase.
  • Tag 4: Das Fieber und die Muskelschmerzen gehen zurück. Der Hals ist trocken und schmerzt, Husten und eventuell ein leichtes Unbehagen im Brustkorb machen sich bemerkbar. Müdigkeit setzt ein.
  • Tag 8: Die Symptome werden schrittweise schwächer. Husten und Müdigkeit können ein bis zwei Wochen oder noch länger anhalten. In einem solchen Fall ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

In den meisten Fällen heilt eine einfache Grippe bei Menschen mit gutem Allgemeinzustand nach acht Tagen von allein ab. Bei anfälligen Menschen oder Personen mit erhöhtem Risiko kann eine Grippe einen schweren Verlauf nehmen und eine Behandlung im Krankenhaus notwendig machen.

Welche Behandlung ist bei einer Grippe angezeigt?

Bei Personen ohne besondere gesundheitliche Einschränkungen ist der Körper selbst in der Lage, die Infektion effektiv zu bekämpfen. Zur Unterstützung der Genesung wird Bettruhe, viel Flüssigkeitszufuhr und die Behandlung der Symptome mit rezeptfrei in der Apotheke erhältlichen Medikamenten empfohlen:

  • Schmerzmittel (Paracetamol, Ibuprofen etc.) lindern die Muskelschmerzen und senken das Fieber.
  • Hustenmittel setzen im Gehirn an und hemmen den Hustenreiz. Sie haben sich als hilfreich zur Linderung von trockenen Hustenanfällen erwiesen.
  • Bei produktivem Husten helfen Hustenlöser dabei, den Schleim zu verflüssigen, sodass er leichter abgehustet werden kann.
  • Abschwellende Nasensprays verringern die Verstopfung der Nase. Sie befreien zwar die Nase, dürfen jedoch nicht länger als sieben Tage am Stück angewendet werden, damit die Nasenschleimhaut keinen Schaden nimmt.
  • Auch abschwellende Medikamente zur Einnahme befreien die Nase. In der Apotheke frei verkäufliche «Grippemedikamente», in denen Schmerzmittel, abschwellende Wirkstoffe und Vitamin C kombiniert sind, lindern die am stärksten störenden Symptome effektiv.

Hygienemassnahmen senken das Ansteckungsrisiko

  • Innenräume regelmässig lüften und die Luft befeuchten, um ein Austrocknen der Nasenschleimhaut zu vermeiden, da diese ansonsten anfälliger für Infektionen ist.
  • Hände regelmässig desinfizieren oder waschen.
  • Falls ein Familienmitglied an Grippe erkrankt ist, mögliche Kontaktflächen (Wasserhähne, Telefon oder Türgriffe) reinigen.
  • In die Armbeuge husten.
  • Im Falle einer Ansteckung eine Gesichtsmaske tragen, um andere zu schützen.
  • Papiertaschentücher verwenden und nach der Verwendung wegwerfen.
  • Obst und Gemüse mit hohem Vitamin-C-Gehalt verzehren (Kiwis, Zitrusfrüchte, Kohl, Brokkoli, Sanddornsaft etc.), die das Immunsystem anregen.
  • Regelmässig an die frische Luft gehen (selbst bei kalten Temperaturen) und angepasste Kleidung tragen.

Treten folgende Symptome auf, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen:

  • Heftige Kopfschmerzen
  • Atemschwierigkeiten
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Starkes Erbrechen
  • Hohes Fieber (über 39 °C)
  • Anhaltende Müdigkeit oder hartnäckiger Husten