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Gesundes Schlemmen: Eine zuckersüsse Weihnachtszeit

Die Festtage sind da und der Tisch ist reichlich mit köstlichen Leckereien gedeckt. Die guten Vorsätze zu diesem Jahr sind längst Schnee von gestern und mit Genuss verschlingen wir die Gaben. Dabei ist Zucker unser ständiger Begleiter, vor allem zur Adventszeit.

Zuerst wollen wir uns den Übeltäter für unsere Extrapfunde mal genauer anschauen. Zucker ist lebensnotwendig und zur Energiegewinnung erforderlich. Das heisst, für alles, was wir tun, benötigen wir Zucker, sei es zum Laufen, Sprechen, sogar fürs Atmen. Tatsächlich ist Zucker nicht gleich Zucker. Die einfachste Form von Zucker ist die Glucose, der sogenannte Traubenzucker. Aber genauso sind Haushaltszucker und Fruchtzucker gern gesehene Vertreter. Von welchem Zucker man spricht, hängt davon ab, wie viele Zuckermoleküle zusammen verknüpft sind. Eine lange Reihe von Zuckerteilchen wird Kohlenhydrat genannt. Für unseren Körper spielt es schlussendlich keine Rolle, welchen Zucker wir konsumieren, da im Darm alle Zuckerteilchen aufgetrennt und als einfache Glucose im Körper aufgenommen werden. Somit gelangt der Zucker ins Blut und wird zu allen Organen und Zellen, welche Energie benötigen, geschickt. Nehmen wir mehr Zucker auf, als der Körper braucht, wird dieser unter anderem in Fett umgewandelt und in dieser Form als Reserve gespeichert. 

Wie viel Zucker ist gesund?

Die WHO empfiehlt ein tägliches Maximum von 25 Gramm Zucker, dies entspricht etwa sechs Teelöffeln. Diese Aussage ist mit Vorsicht zu geniessen, denn fast alles, was wir zu uns nehmen, beinhaltet Zucker. Halten Sie in erster Linie die Augen offen bei Fertigprodukten: Eine Portion Fertigsalatsauce enthält ein bis zwei Teelöffel Zucker, ein Früchtejoghurt kommt auf drei bis vier Teelöffel Zucker und 100 Gramm Müesli können schon mal fünf bis sechs Teelöffel Zucker enthalten. Zusätzlich gesüsste Lebensmittel sowie Getränke sind daher nicht empfehlenswert. Setzen Sie Zucker sparsam ein. Dennoch braucht unser Körper natürlich Energie. Am besten wird diese Energie durch Kohlenhydrate gewonnen, die vorzugsweise aus gesunden Quellen wie Getreideprodukten, Nudeln, Reis sowie Vollkorn stammen. Der Vorteil von Kohlenhydraten gegenüber dem einfachen Haushaltszucker ist sein Aufbau aus mehreren Zuckermolekülen. Diese müssen zuerst im Darm aufgespalten werden und gelangen dadurch nur Schritt für Schritt ins Blut. Der Blutzuckerspiegel wird langsam gehoben. Unser Körper muss nicht stark gegensteuern, um den Spiegel stabil zu halten. Zudem bleibt das Sättigungsgefühl länger bestehen.

Was ist nun mit Schokolade?

Warum setzt sich genau der Zucker von unserer Lieblingsschokolade direkt auf den Hüften ab? Der Körper holt sich seinen Tagesbedarf an Zucker aus einer ausgewogenen Ernährung. Soll bedeuten: Die schmackhaften Süssigkeiten gehen über den Tagesbedarf hinaus und der vorrätige Zucker wird als Reserve gespeichert. Darüber hinaus wird in Schokolade und Co. Haushaltszucker verwendet. Dieser Zucker geht schneller ins Blut, da er im Gegensatz zu den langkettigen Kohlenhydraten nicht erst im Darm in seine Einzelteile zerlegt werden muss. Der schnelle Anstieg von Zucker im Körper gibt direkt Energie. Allerdings lässt dieser «schnelle Zucker» gleichfalls den Insulinspiegel rasch ansteigen. Dieser fällt aber genauso schnell wieder ab und lässt uns in ein Hungerloch fallen. Folglich sättigt ein Stückchen Schokolade nicht und lässt uns mit dem Verlangen nach mehr zurück. Ferner hat unser Gehirn beim Verzehr von Schokolade einiges zu melden. Schon der Anblick von Süssem erzeugt ein Gefühl von Vorfreude, denn Zucker aktiviert das Belohnungszentrum. Durch den Belohnungseffekt wollen wir immer mehr von den gezuckerten Leckereien. Und unser Gehirn handelt dabei ganz schön raffiniert, denn es benötigt Energie und folglich Zucker, um aktiv zu sein und sichert sich durch diesen Effekt die Zufuhr.

Tipps und Tricks für die Adventszeit

Zurück ins Hier und Jetzt, in die Zeit des feinen Christstollens und der frisch gebackenen Mailänderli. Die Verführung ist gross! Wie aber kommen Sie nun durch die Adventszeit, ohne an Gewicht zuzulegen? Kulinarisch dürfen Sie weiterhin geniessen. Wichtig ist, wie überall: Qualität geht über Quantität. Schlemmen Sie mit Genuss und lassen Sie sich Zeit beim Essen. Wer langsam isst, isst sofort weniger, da das Völlegefühl früher einsetzt. Wesentlich ist zudem die Bewegung. Wagen Sie sich trotz der winterlichen Temperaturen täglich hinaus, sei es zum Joggen, Spazieren oder packen Sie wieder einmal den Schlitten aus. Die frische Luft ist gut fürs Gemüt und Bewegung hilft gegen überschüssige Pfunde.
Achten Sie beim Naschen darauf, auch einmal die kalorienarme Variante zu wählen: ein Tee anstelle des Glühweins, Marroni anstelle der gebrannten Mandeln. Ausserdem sind von vielen Weihnachtsguetzli kalorienarme Rezepte vorhanden und das Selberbacken bringt gleich den Spassfaktor mit dazu.
Naschen zwischen den Mahlzeiten ist untersagt, gönnen Sie sich etwas kleines Süsses nach dem Essen. Am besten wird auch nicht gleich die ganze «Guetzlidose» auf den Tisch gestellt. Legen Sie nur einige Weihnachtskekse auf einen Teller, somit ist die Versuchung gleich kleiner.