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Darmkrebsvorsorge in der Apotheke

Seit zwei Jahren bieten viele Apotheken eine Darmkrebsvorsorge-Dienstleistung an: Mit einem unkomplizierten Test, der unsichtbares Blut im Stuhl anzeigt, kann Darmkrebs rechtzeitig erkannt werden.

Rahel Rohrer, pharmaSuisse

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebs-Todesursachen in der Schweiz. Da Darmkrebs unbemerkt über mehrere Jahre wuchert, ist die Vorsorge zentral: Denn wenn Darmkrebs frühzeitig erkannt wird, ist er sehr gut heilbar. «Die Apotheke ist der geeignete Ort, um möglichst viele Menschen für eine Darmkrebsvorsorge zu erreichen – mit Beratung und allenfalls mit einem Stuhltest auf unsichtbares Blut», erklärt Daniela Stebler, Projektleiterin des Schweizerischen Apothekerverbands pharmaSuisse.


Vorsorge ist anerkannt

«Zusammen mit unseren Partnern, wie führenden Gastroenterologen, Hausärzten und der Krebsliga ist es uns gelungen, die Wichtigkeit der Früherkennung von Darmkrebs aufzuzeigen und die Abgabe eines Stuhltests in der Apotheke zu etablieren», so Stebler. Im Moment bieten rund 800 Apotheken in der ganzen Schweiz die Dienstleistung an. Welche Apotheken dazu gehören, erkennen Sie in der Apotheke am auffälligen gelb-rosaroten Sujet, das symbolisch ein Fragezeichen bzw. einen Dickdarm zeigt.

Risiko steigt ab 50. Lebensjahr

Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Deshalb richtet sich die Vorsorgeberatung in erster Linie an Menschen zwischen 50 und 75 Jahren. «Wir wollen gesunde und rüstige Leute ansprechen, die mitten im Leben stehen. Und die überhaupt nicht ans Thema Darmkrebs denken.» Doch genau bei beschwerdefreien Menschen ist es sinnvoll, ein paar Minuten in die Darmkrebsvorsorge zu investieren. Denn Darmkrebs bleibt oft zu lange unentdeckt – und wenn die Beschwerden offensichtlich werden, ist es oft zu spät. Aus diesem Grund ist gerade bei dieser Krebsart die Vorsorge ein wichtiges Hilfsmittel.

Stuhltest auf unsichtbares Blut

Mit einem Stuhltest lässt sich mit wenig Aufwand herausfinden, ob sich unsichtbares Blut im Stuhl befindet. Sogenanntes okkultes Blut, das mit blossem Auge nicht erkennbar ist, ist nämlich ein möglicher Hinweis für Darmkrebs. Denn grosse Polypen, mögliche Krebsvorstufen im Darm, und Frühstadien von Darmkrebs bluten häufig. Mit dem Stuhltest nimmt der Kunde zu Hause unkompliziert und in aller Ruhe eine Stuhlprobe und schickt sie per Post ins Labor. Das Ganze ist in fünf Minuten erledigt, tut nicht weh und ist auch nicht «gruusig». Das Labor schickt das Resultat der Stuhlprobe in die Apotheke, wo es der Apotheker ungefähr zwei Wochen nach dem Stuhltest mit dem Kunden im diskreten Besprechungsraum bespricht. «Die Apothekerin stellt keine Diagnose. Bei negativem Stuhltest erhält die Kundin Präventionstipps, bei positivem Stuhltest wird sie an den Hausarzt oder Gastroenterologen weitergeleitet und eine Darmspiegelung dringend empfohlen», fasst Daniela Stebler zusammen und empfiehlt: «Machen Sie jetzt den Stuhltest, kleiner Aufwand, grosse Wirkung!»

Präventionstipps

Darmkrebs kann jeden treffen. Doch das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, lässt sich reduzieren: Werden alle fünf Empfehlungen befolgt, sind 23 Prozent Darmkrebs vermeidbar. Weitere Informationen und alle Apotheken, die den Stuhltest anbieten, finden Sie unter www.nein-zu-darmkrebs.ch.

  • Rauchen Sie nicht.
  • Geniessen Sie Alkohol nur in mässigen Mengen.
  • Achten Sie auf Ihr Gewicht.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen.
  • Bauen Sie körperliche Aktivitäten in Ihren Alltag ein.