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Baby im Badezimmer!

Das Wunder Mensch wird uns so richtig bewusst, wenn wir ein Neugeborenes in Händen halten. Alles am entzückenden Winzling scheint himmlisch zart und weich. Geht es um die Pflege Ihres kleinen Sonnenscheins, wollen Sie bestimmt alles richtig machen. Doch wie?

Die Geburt

ist gut verlaufen und Ihr Sprössling ist wohlauf. Dann kann das gemeinsame Familienglück endlich beginnen! Sobald man allerdings die volle Verantwortung für das kleine Wesen übernehmen muss, tauchen auch schon erste Unsicherheiten auf. Doch keine Sorge, das ist ganz normal! Vielen Eltern geht es ähnlich und sie stellen sich grossteils sogar dieselben Fragen – ja, auch hinsichtlich richtiger Babypflege!

Frage 1: Wie halte ich mein Baby sauber?

Babys sind eigentlich nicht schmutzig. Vor allem in kleinen Hautfalten können sich aber Schweiss und Hautschüppchen ablagern. Um Hautirritationen vorzubeugen, ist somit eine sanfte Reinigung angesagt. Hier ist kein grosser Aufwand von Nöten. Eine kurze «Katzenwäsche» sollte es allerdings täglich sein!

  • Sorgen Sie zunächst für eine angenehme Raumtemperatur von 23 bis 24 °C in Ihrem Badezimmer, damit Ihr kleiner Spatz beim täglichen Reinigungsritual nicht fröstelt.
  • Befeuchten Sie einen frischen Waschlappen oder weiche Vliesskompressen mit warmem Wasser.  Nach Belieben können Sie dem Waschwasser eine milde Babywaschlotion beifügen.
  • Wischen Sie damit nun vorsichtig über Gesicht, Hände und insbesondere auch Hautfalten sowie den Windelbereich.
  • Trocknen Sie freie Körperteile unmittelbar nach dem Waschen ab und bedecken Sie Ihren kleinen Wonneproppen danach rasch, zum Beispiel mit einem vorgewärmten Handtuch.

Frage 2: Worauf soll ich achten, wenn ich mein Baby bade?

Die meisten Babys fühlen sich wohl im Wasser. Versuchen Sie, Ihr Neugeborenes aber stets langsam an das feuchte Nass zu gewöhnen, denn nicht jeder Sprössling findet sofort Gefallen daran. Eines ist hingegen sicher: Die richtige Vorbereitung ist matchentscheidend für ein allseits entspannendes Wohlfühlbad.

  • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Spatz während des Badevergnügens weder hungrig noch zu satt ist.
  • Achten Sie auf eine optimale Wassertemperatur. Wenn das Badethermometer in der Babybadewanne 36 bis 37 °C anzeigt, liegen Sie richtig.
  • Mit rückfettenden Badezusätzen für Babys oder mit ein paar Tropfen Mandelöl verringern Sie den auslaugenden Effekt von reinem Wasser. Das kann vor allem bei trockener Babyhaut sinnvoll sein.
  • Lassen Sie das Kind bis zum Oberkörper ganz langsam in das wohltemperierte Wasser gleiten. Halten Sie Ihren Sonnenschein immer sicher und fest in Händen und stützen Sie das Köpfchen vorsichtig mit Ihrer Handfläche oder mit Ihrem Unterarm.
  • Beschränken Sie die Badezeit zu Beginn auf drei bis fünf Minuten. Stundenlanges Warten auf ein endlich freies Badezimmer kommt noch früh genug!

Frage 3: Wie oft soll ich die Haare meines Zwergleins waschen?

Tägliches Haarewaschen ist bei gesunder Kopfhaut nicht nötig, aber ein sanftes Abstreichen mit einer weichen Bürste hat Ihr Baby sicher gern. Das entwirrt nicht nur die feinen Härchen, sondern regt auf angenehme Weise auch die Durchblutung der Kopfhaut an.

  • Verwenden Sie zum Haarewaschen ein mildes, hypoallergenes Babyshampoo ohne Konservierungsmittel und Farbstoffe.
  • Tragen Sie nicht mehr als eine haselnussgrosse Portion Shampoo auf die Kopfhaut auf.
  • Achten Sie beim Spülen darauf, dass dabei nichts in die Augen Ihres Babys gelangt.
  • Trocknen Sie das Haar mit einem weichen Handtuch. Auch föhnen ist möglich, wobei die Temperatur niemals zu heiss eingestellt werden darf.

Frage 4: Was mache ich bei starker Schuppenbildung am Kopf?

Die gelben Verkrustungen an der Kopfhaut, die auch Kopfgneis genannt werden, betreffen rund fünfzig Prozent aller Babys. Zumeist legen sie sich nach dem dritten Lebensmonat oft von allein. Bis dahin sind folgende Tipps empfehlenswert:

  • Versuchen Sie niemals, die Schuppen von der trockenen Kopfhaut zu kratzen.
  • Tragen Sie stattdessen Mandelöl oder einen Schorfspray mit hochwertigem Borretschsamenöl auf die Kopfhaut Ihres Sprösslings auf. Nach einer kurzen Einwirkzeit von oft nur wenigen Minuten lassen sich die weichen, fettigen Schuppen meist problemlos mit einer weichen Bürste entfernen.
  • Spülen Sie nach Möglichkeit die Kopfhaut mit einer Pflanzenabkochung aus wilden Stiefmütterchen (Viola tricolor). Das kann den Heilprozess zusätzlich fördern.

Frage 5: Wie oft soll ich die Windeln wechseln?

Spätestens, wenn der Duft des Windelpakets für heftige Geruchsirritationen sorgt, ist der Fall klar. Aber auch wenn das Kind in keinem alarmierenden Stinkhäufchen liegt, sollten Sie die Windel des Urins wegen alle drei bis vier Stunden wechseln. Ansonsten wird der ohnehin noch sehr schwach ausgebildete Säureschutzmantel der Pohaut angegriffen und Irritationen sind vorprogrammiert.

  • Wischen Sie bei jedem Wickeln die Windelregion vorsichtig mit einem weichen Tüchlein sauber. Reinigen Sie das Gesäss und dort befindliche Hautfalten mit einem feuchten Vliestuch oder Einmalwaschlappen. Etwas Mandelöl oder eine milde Babywaschlotion kann helfen, hartnäckige Stuhlreste zu entfernen.
  • Trocknen Sie danach die gereinigten Stellen sorgfältig ab. Lassen Sie Ihren kleinen Schatz zudem regelmässig an der Luft strampeln, bevor Sie die nächste Windel anlegen.
  • Gut haftende Babyposalben mit Ringelblume, Kamille oder Zinkoxid wirken pflegend und helfen, Reizungen zu lindern.

Frage 6: Wie reinige ich verklebte Augen?

Ein schlafendes Baby ist das Sinnbild von Seligkeit. Nach der Ruhezeit sind Babyaugen aber zeitweise mit kleinen Salzkrusten verklebt.

  • Befeuchten Sie eine sterile Kompresse mit abgekochtem, abgekühltem Wasser oder verwenden Sie speziell für Augen entwickelte, sterile Reinigungstücher.
  • Wischen Sie damit mehrmals sanft von der Aussenseite des Auges in Richtung Nase, bis Augenlider und Wimpern sauber sind.

Frage 7: Wie entferne ich Ohrenschmalz und Nasensekret?

Schnell verlegt Schleim das kleine Näschen oder Sie entdecken sichtbares Schmalz im äusseren Ohrenkanal. Die Verlockung ist gross, die winzigen Öffnungen von Nase und Ohr mit herkömmlichen Ohrenstäbchen zu reinigen. Diese sind wegen der Verletzungsgefahr allerdings tabu!

  • Verwenden Sie am besten selbstgedrehte und durchwegs weiche Wattebäuschchen.
  • Ist Ihr Sprössling verschnupft und bildet sich viel Nasensekret, entfernen Sie dieses am besten mit einem sogenannten Nasensauger, den man in der Apotheke erwerben kann.
  • Für kleine Krusten oder zum Spülen einer verstopften Nase eignet sich physiologische Kochsalzlösung, die praktischerweise in wiederverschliessbaren Fläschchen erhältlich ist.

Frage 8: Ab wann ist Zähneputzen wichtig?

Zunächst einmal herrscht bekanntlich gähnende Leere im Mund eines Säuglings. Durchschnittlich um den sechsten Lebensmonat beginnen sich aber bereits, die ersten Zähnchen zu zeigen, wobei die unteren beiden Schneidezähne die Vorreiter sind. Im Alter von drei Jahren ist das zwanzigteilige Milchgebiss schliesslich komplett.

  • Beginnen Sie mit dem Zähneputzen ab dem ersten Zahn. Im ersten Lebensjahr einmal täglich, ab dem ersten Geburtstag mindestens zweimal pro Tag.
  • Verwenden Sie dafür eine weiche Kinderzahnbürste mit einem dem Alter entsprechenden Bürstenkopf.
  • Setzen Sie eine altersgerecht fluorierte Kinderzahnpaste ein (häufig deklariert mit «ab dem ersten Zahn»). Ein kleines Tüpfelchen davon ist zu Beginn der Zahnpflege ausreichend.

Was Windeln verraten

Wussten Sie, dass Sie über die Anzahl der durchnässten Windeln überprüfen können, ob Ihr Baby ausreichend gestillt wurde oder genug Flaschenmilch getrunken hat? Fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln innerhalb von 24 Stunden und drei- bis viermal weicher Stuhlgang pro Tag bedeuten, dass die Milchmenge stimmt.

Tränen brauchen Zeit

Weint Ihr Neugeborenes ohne sichtbare Tränchen? Das ist kein Grund zur Sorge. Es kann bis zur dritten oder zwölften Lebenswoche dauern, bis Ihr Baby so viel von der salzhaltigen Flüssigkeit produziert, dass es auch tatsächlich zum Tränenvergiessen kommt. Etwas Tränenflüssigkeit kann hingegen bereits ein Embryo bilden. Das ist wichtig, weil diese das Auge vor Infektionen schützt.